Rechnungswesenkurs der 13BG besucht die Hessische Schraubenfabrik in Marburg
„Schrauben aus dem Baumarkt können Sie bei uns nicht finden.“, begrüßte Rainer Burghardt die Schüler/-innen des Beruflichen Gymnasiums der Kaufmännischen Schulen Marburg (KSM). Burghardt, einer der drei geschäftsführenden Gesellschafter der Hessischen Schraubenfabrik Welter GmbH (HSF), führte die angehenden Abiturienten/-innen mit der Fachrichtung Wirtschaft gut eine Stunde durch den Betrieb, um zu veranschaulichen, an welchen Stellen des Produktionsprozesses Theorie und Praxis des Rechnungswesens ineinandergreifen.
Anlässlich des 75-jährigen Bestehens der HSF, die aktuell ca. 65 Mitarbeiter/-innen zählt, durfte ein kleiner geschichtlicher Rückblick zum Thema Schraubenproduktion natürlich nicht fehlen. Von Henry Ford über die Erklärung der INBUS-Schraube (Innensechskantschraube Bauer und Schaurte) bis hin zu den heutigen Anwendungsmöglichkeiten der Schrauben erfuhren die Schüler/-innen so die besondere Bedeutung der Verbindungselemente, wie die Fachleute sie bezeichnen. Neben Stiftschrauben, Dehnstiftschrauben und Bolzen umfasst das Sortiment der HSF auch Sonderanfertigungen in Losgrößen von 500 bis über 500 000 Stück.
Auch wenn die Schüler/-innen den Weg vom Draht zur Schraube mit den unterschiedlichen Verfahren der Fertigung aufmerksam verfolgten, lag der Fokus des Rundgangs auf betriebswirtschaftlichen Fragestellungen, die im Hinblick auf die Aufgaben im Unterricht von Bedeutung sind. Dort gilt es, bis zum Ende des Halbjahres den Jahresabschluss der HSF anhand ausgewählter Kennzahlen zu beurteilen. Fragen der Vermögensbewertung, der Finanzierung und Kapitalbindung sowie mögliche Auswirkungen auf den Jahresüberschuss – das alles wird nun in den Köpfen kreisen und bei der theoretischen Auswertung mit den praktischen Erfahrungen und Einblicken in den Betriebsablauf abgeglichen. „Wenn es gut läuft, führt die Auswertung des Jahresabschlusses der HSF zu möglichen Verbesserungsvorschlägen, die dann dem Unternehmen vorgestellt werden“, so Joachim Striepecke, Lehrer des Rechnungswesenkurses. „Das wäre dann die krönende Verbindung von Theorie und Praxis.“