Von der Probe bis zur Premiere – Fußballliebe bricht Tabu
Am 21. März 2025 fand erneut eine Theateraufführung des 13-BG-Kurses „Darstellendes Spiel“ an den Kaufmännischen Schulen der Universitätsstadt Marburg (KSM) statt. Die Schüler/-innen berichten von der Genese des Stücks wie folgt:
Wir haben uns in den vergangenen Monaten mit dem Stück „Zwei Herren von Real Madrid“ von Leo Meier beschäftigt. Nach vielen Ideen und zahlreichen Entwürfen haben wir unser eigenes Theaterstück in Anlehnung an Leo Meiers Werk entworfen.
Die ersten Wochen haben wir mit der Erarbeitung von Grundlagen verbracht. Es gab verschiedene Sprachübungen, „bla bli blub“ oder so ähnlich – zumindest hat es sich für uns so angefühlt. Die verschiedenen Sprachübungen waren ungewohnt, aber auch lustig.
Außerdem haben wir unterschiedliche Ebenen im Schauspiel kennengelernt – hoch, Mitte und tief. Für uns hieß das also, sich auf einen Stuhl zu stellen, in die Hocke zu gehen oder sich auf den Boden zu legen. Natürlich haben wir auch versucht, Emotionen durch Mimik, Gesten und Stimmlage möglichst deutlich auszudrücken. Dabei war es manchmal unangenehm – und gleichzeitig auch ziemlich lustig – sich in einer eigentlich nicht so ernsten Situation wütend anzuschauen. Nicht loszulachen war gar nicht so einfach, zumindest für uns. Dennoch hat sich die Übung gelohnt: Wir konnten Gefühlen dadurch viel lebendiger und authentischer vermitteln.
Dann wurde es langsam Zeit die Rollen zu verteilen. Wir hatten einige Charaktere zu besetzen, zum Beispiel die zwei Fußballspieler, Engelchen und Teufelchen oder einen Drachen. Da wir aber einfach zu viele Begeisterte in unserem DS-Kurs waren, mussten wir für die übrigen Personen anderen Beschäftigungen passend zum Stück finden. Daraus entstanden unsere Technik-Gruppe und das Kreativ-Team.
Die Technik-Gruppe hat sich um Scheinwerfer, unterschiedliche Lichteinstellungen und Farben gekümmert. Trotz weniger Schwierigkeiten, zum Beispiel die falsche Verknüpfung von Kabeln oder fehlende Farbfilter, war bis zum Tag der Aufführung alles vorbereitet. Das Kreativ-Team hat den Prozess des Stücks in Bildern festgehalten und sich um ein passendes Bühnenbild und Musik gekümmert.
„Zwei Spieler im Bann der Leidenschaft“, „Fußball vs. Liebe“ oder doch lieber „Drama in Madrid?“ – nach langem Überlegen haben wir auch endlich einen passenden Titel für unsere Aufführung gefunden: „Die zwei Spieler von Madrid“.
Nachdem die Szenen immer wieder überarbeitet wurden, hatten wir unseren ersten ganztägigen Probentag. Einen Samstag in der Schule zu verbringen – zwar nicht die Traumvorstellung von einem Wochenende, aber dennoch hat es uns einen großen Schritt Richtung Aufführung gebracht. Wir hatten an dem Tag genug Zeit, um die einzelnen Szenen durchzugehen und Feedback zu geben und zu bekommen. In der Mittagspause haben wir uns gemeinsam Pizza bestellt und nach der Stärkung fand noch einmal ein Probelauf statt. Wir haben nicht nur die Szenen geprobt, sondern uns auch Kostüme überlegt, zum Beispiel ein Umhang für die Paterin oder Flügel für unseren Engel. Obwohl wir am Ende des Tages erschöpft waren, haben wir den Samstag als erfolgreich empfunden und die Vorfreude auf die richtige Aufführung wurden immer größer.
In den nächsten Wochen haben wir in den Stunden fleißig weiter geprobt und sind die Szenen immer und immer wieder durchgegangen, damit für den Tag der Aufführung alles passt. Nach und nach konnten alle Rollen ihre Texte und waren im Notfall auch zur Improvisation bereit. Das Kreativ-Team hat währenddessen noch mehr passende Sounds gefunden und die Techniker haben sich mehr Effekte überlegt, wie zum Beispiel ein Verfolger-Licht für Monolog-Szenen.
Dann war es endlich soweit und der Tag der Aufführung stand vor der Tür. Wir waren alle sehr aufgeregt und haben gehofft, das alles gut läuft und es nicht plötzlich zu einem Stromausfall kommt.
Die Plätze im Publikum haben sich langsam und unsere Nervosität stieg immer weiter an. Kurz bevor es losging, haben uns unsere Lehrerinnen, Frau Mahr, Frau Petzoldt und Frau Lauer nochmal einen Motivationsschub gegeben und uns versichert, dass wir alles schaffen!
Nach einer Begrüßungsrede ging es endlich los: Das Publikum hat viel gelacht und wir waren am Ende sehr zufrieden mit unserer Leistung.
Impressionen von der Theateraufführung