Außenhändler der KSM berichten von ihren Erfahrungen im Auslandspraktikum
Siebzehn Auszubildende und elf verschiedene Länder – das bot viel Stoff für spannende Einblicke in fremde Kulturen und Arbeitswelten. Im Rahmen einer unterhaltsamen Show mit Gesprächen und Interviews unter dem Motto „Ich bin ein Außenhändler, holt mich hier raus“ präsentierten die Außenhändler in den Kaufmännischen Schulen Marburg (KSM) ihre Erfahrungen im Auslandspraktikum. Natürlich durfte die Wahl eines Dschungelkönigs ebenso wenig fehlen wie die eine oder andere Dschungelprüfung.
Luisa Mengel, angehende Kauffrau im Außenhandel bei der B.Braun Melsungen AG war acht Wochen in Dubai. Sie betreute für B.Braun Medical Gulf Kunden, die dort Schulungen für den Einsatz der Medizinprodukte des Unternehmens erhalten. Luisa konnte außerdem verschiedene Krankenhäuser besuchen und sagt: „Die sind überwiegend viel besser als deutsche Fünf-Sterne-Hotels.“ „Wenn ich wieder nach Dubai komme“, ergänzt sie augenzwinkernd, „mache ich Urlaub im Krankenhaus.“
Tim Thiele absolviert seine Ausbildung bei den Viessmann-Werken in Allendorf-Eder und lernte die ungarische Niederlassung kennen. Sein Aufgabenkatalog im achtwöchigen Praktikum war sehr außenhandelsspezifisch. So pflegte er die für die Zollabfertigung zwingend benötigten Warentarifnummern der Produkte in eine Datenbank ein und erarbeitete Beschreibungen der Leistung verschiedener Kessel. Diese Dokumente werden speziell für den ungarischen Markt benötigt. Tim sagt: „Budapest ist wirklich zu empfehlen. Die Stadt bietet Geschichte, Sport und Wellness und eine Partyszene mit vielen internationalen Studierenden.“
Natalie Scherping wird bei Federal Mogul in Stadtallendorf ausgebildet. Ihr Praktikum absolvierte sie in der Niederlassung in Coventry. Sie wurde von den Arbeitskollegen sehr herzlich aufgenommen und lernte den Umgang mit der Software von SAP. Geschockt aber war sie von dem anderen Umgang mit Abfällen. „Es lag viel Abfall auf den Straßen, Mülltrennung gibt es nicht.“ Maximilian Molz war ebenfalls in England. Er stellt einen großen Vorteil seines elfwöchigen Praktikums heraus: „Ich habe in einer Gastfamilie gelebt. Dadurch hat sich mein Englisch noch mehr verbessert, da ich nicht nur an der Arbeit, sondern auch ‚Zuhause‘ Englisch gesprochen habe.“
Von Chile über China, Japan, Kanada, Malaysia, die Niederlande und Spanien bis zur Türkei – es gab noch eine Fülle an Einblicken in anderes Arbeitsleben und touristische Highlights. Alle Praktikanten fühlten sich sehr bereichert und dankten den Ausbildungsunternehmen.
Eine finanzielle Förderung für die Praktika innerhalb der EU stellte die Schule über das Erasmus +-VET-Programm sicher. Einige Praktikanten außerhalb der EU hatten über das Programm AusbildungWeltweit des Bundesbildungsministeriums ein Stipendium erhalten.
Ein weiteres großes Dankeschön der Schüler ging an ihre Lehrer Marion Pöltl und Joachim Striepecke, die sie bei der Vorbereitung der Praktika und der Veranstaltung unterstützten. Mit großem Beifall bedacht wurden außerdem die sechs angehenden Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung, die Musik und Technik professionell managten.
Für den Einführungsvortrag konnten die KSM Professor Dr. Christian Zielke von der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) gewinnen. Professor Zielke erläuterte den Schülern des Außenhandels und des Beruflichen Gymnasiums, wie man sich Ziele setzt, sie mental und emotional verankert und mit Energie auflädt. In einer Demonstration zeigten Schüler, dass sie eine dicke Holzplatte mit der flachen Hand durchschlagen können, wenn sie sich auf ihr Ziel konzentrieren statt auf das Hindernis.