Dank Gesundheitszentrum werden Schüler in Marburg zu Lebensrettern
Das Gesundheitszentrum Marburg unterstützt die Projekte „Herzsicherer Landkreis Marburg-Biedenkopf“ und „Retten macht Schule“ der Björn- Steiger-Stiftung mit insgesamt 10.000 Euro. Die Schüler der Kaufmännischen Schulen in Marburg haben dadurch nun die Möglichkeit Wiederbelebungsmaßnahmen zu erlernen und somit zu potentiellen Lebensrettern zu werden. Im Projektpaket enthalten sind 15 Übungspuppen, an welchen die Schüler Reanimationsmaßnahmen trainieren können, ein Schulungshandbuch für das Kollegium und ein Trainings-AED (Automatisierter Externer Defibrillator). Außerdem erhält die Schule einen einsatzbereiten AED, welcher zentral in der Schule in einem Wandkasten für jeden zugänglich aufbewahrt wird. Ein Bildungsreferent der Björn-Steiger-Stiftung soll außerdem das Kollegium in Wiederbelebung ausbilden, sodass diese den Unterricht mit ihren Schülern selbstständig durchführen können. Mit den insgesamt 10.000 Euro finanziert das Gesundheitszentrum außerdem einen Laien-Defibrillator für die Lutherische Pfarrkirche St. Marien.
„Am plötzlichen Herztod sterben ungefähr 100.000 Menschen pro Jahr. Oft sterben sie, weil ihnen nicht rechtzeitig oder gar nicht geholfen wird. Dabei ist Leben retten kinderleicht! Uns war es ein Anliegen ein Projekt zu unterstützen, welches bereits Schüler für dieses wichtige Thema sensibilisiert“, so Katrin Happel vom Gesundheitszentrum Marburg.
Schulleiter Klaus Denfeld freut sich über das Schulungspaket, aber auch über das AED-Gerät. „Mit ausgebildeten Lehrern und Schülern, die keine Hemmungen vor dem Laien-Defibrillator haben, sind wir für Herznotfälle optimal gerüstet. Dafür danke ich dem Gesundheitszentrum und der Björn Steiger Stiftung ganz herzlich.“
Das Projekt „Retten macht Schule“ ist Teil des „Herzsicheren Landkreises Marburg-Biedenkopf“. Hierbei rüstet die Stiftung ganze Landkreise, Städte und Gemeinden mit Defibrillatoren aus und schult die Bevölkerung in Wiederbelebung. Mittlerweile verfügt der gesamte Landkreis über 152 Laien-Defibrillatoren. „Retten macht Schule“ wird außerdem noch an der Martin-Luther-Schule in Marburg durchgeführt.
Info-Box: Björn-Steiger-Stiftung
Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind z. B. die Einführung des bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufs 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen und der Aufbau der Luftrettung. Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Kampf gegen den Herztod, der Breitenausbildung in Wiederbelebung, der Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Notfall und dem Frühgeborenentransport.