. . . Was tun mit dem gebratenen Speck?
Fremdsprachenassistenten der KSM absolvierten vierwöchige Praktika in Spanien. Zusätzlich erhielten sie Spanischunterricht in einer Sprachschule und erlebten die kastilische Küche. Das war mit Herausforderungen verbunden.
In diesem Jahr machten sechs Fremdsprachenassistentinnen der Kaufmännischen Schulen Marburg (KSM) ihr vierwöchiges Auslandspraktikum in der spanischen Stadt Cuenca. Cuenca ist die Provinzhauptstadt der gleichnamigen Provinz und liegt auf halber Strecke zwischen Madrid und Valencia. Die Stadt hat einige Gemeinsamkeiten mit Marburg: Sie ist ebenfalls Universitätsstadt und ungefähr so groß wie Marburg. Vor allem durch ihre pittoreske Altstadt ist sie touristisch hochattraktiv. Seit 1996 ist die Innenstadt von Cuenca Weltkulturerbe der UNESCO. Cuenca „bietet alles, was man braucht“, wie eine Praktikantin es ausdrückte. Neben den Attraktionen und Freizeitmöglichkeiten rund um Cuenca gab es für die Schüler Ausflüge nach Madrid und Valencia. So war es in der Auswertung des Praktikums keine Überraschung, dass alle Auszubildenden den Aspekt Freizeit mit fünf Sternen bewerteten.
Die Auszubildenden der KSM verbrachten die erste Hälfte des Tages in ihren Praktikumsbetrieben. Sie arbeiteten im Einzelhandel, an der Rezeption eines Hotels, im Tourismusbüro, im Kindergarten und in der Verwaltung einer Sprachschule. Die Praktikumsplätze boten ausreichend Möglichkeiten, sich in typischen Tätigkeiten des Sekretariats zu erproben und die englische und spanische Sprache zu üben.
Weiter mit der spanischen Sprache ging es am Spätnachmittag, wenn sich alle zum dreistündigen Spanischunterricht in der Sprachschule einfanden. Dieser wurde kurzweilig gestaltet, Brettspiele und Musik boten viele Möglichkeiten, die Aussprache zu üben und neue Vokabeln zu lernen. Nur der Grammatikteil, so das Fazit der Auszubildenden, hätte intensiver sein können und die Hausaufgaben nicht freiwillig, sondern verpflichtend. Spanischlehrerin Belén Yárnoz, die die Auszubildenden an den KSM unterrichtet, war dennoch sehr angetan von den sprachlichen Fortschritten ihrer Schüler.
Untergebracht waren die angehenden Fremdsprachenassistenten in Gastfamilien. Diese bemühten sich sehr, ihren deutschen Gästen einen Einblick in die spanische Kultur und Lebensweise zu geben. So war eine Auszubildende eingeladen, einen Geburtstag mitzufeiern. Zu den angebotenen Delikatessen gehörte ein Teller mit kross gebratenem Speck. Was tun, wenn man kein Schweinefleisch isst und fettiges Essen eher vermeidet? Den Speck hinter einem Gebüsch zu entsorgen ist jedenfalls keine Lösung, wenn der Gastgeber einen Hund hat.
Trotz solcher Erlebnisse und kleinerer Pannen beendeten die Auszubildenden ihre Berichte aus dem Auslandspraktikum mit dem Motto: „Hab keine Angst vor Veränderungen. Sie führen dich zu einem neuen Anfang.“