Zum ersten Mal dürfen in Deutschland Jugendliche ab 16 Jahren wählen gehen.
Wollen sie das auch? Interessiert sie Europa?
„Pulse of Europe“ Marburg, eine unabhängige, pro-europäische Bürgerbewegung, nahm dies zum Anlass, ein Speed-Dating zur Europawahl zu veranstalten.
In der Aula der Kaufmännischen Schule der Universitätsstadt Marburg (KSM) kamen insgesamt 72 Schüler/-innen aus den Kaufmännischen Schulen, dem Gymnasium Philippinum und der Waldorfschule zusammen, um sich mit Europa und der Europapolitik auseinanderzusetzen.
Ihre Fragen drehten sich um die Zukunft von Europa, um den Zusammenhalt in der EU, um die Erweiterung der EU sowie um Klima, Frieden und Sicherheit, wie zum Beispiel:
Welche Bedeutung hat Europa für uns?
Wie schaffen wir die Klimaziele in Europa und was bedeutet das für die Wirtschaft?
Wie planen Sie soziale Gerechtigkeit in der EU?
Wie werden die Flüchtlinge verteilt?
Warum liefern wir Waffen in die Ukraine und wo sind unsere Grenzen?“
Politiker/-innen aus unterschiedlichen Parteien gaben in Kleingruppen an 6 Tischen ihre Antworten zu den Fragekomplexen. Und da sie innerhalb von 15 Minuten immer wieder die Gruppen wechselten, konnten sich die Schüler/-innen die unterschiedlichen Ansichten anhören, kommentieren und miteinander vergleichen.
„Wir durften alles fragen und bekamen ehrliche Antworten“, so ein Schüler-Feedback.
Eine wichtige Erfahrung: „Wir konnten den Politikern auf Augenhöhe begegnen“ und „Wir fühlten uns von ihnen ernst genommen“.
Einige hätten gerne die Fragezeit noch verlängert und die Gespräche intensiviert.
Aber auch so war es für die anwesenden Politiker/-innen eine „sportliche“ Leistung und sie fühlten sich am Ende der 6 Runden zwar wie „durchlöchert“, aber waren auch sehr begeistert von „vielen klugen Fragen und Kenntnissen der Schüler/-innen zur EU“ und von der „intensiven und engagierten Beteiligung“.
Was an diesem Vormittag deutlich wurde: Die zukünftigen Erstwähler/-innen interessieren sich für Europa und die Europapolitik. Sie haben ihre Fragen und Sichtweisen und möchten damit gehört werden. Sie wünschen sich, dass die Institutionen der EU stärker auf ihre Interessen eingehen und sie mehr beteiligen.
Alle Anwesenden waren sich einig: Gut, dass sie jetzt wählen dürfen!