ReNo-Auszubildende besuchen ehemalige Gestapo-Zentrale in Köln

Mitte Juli testete die Klasse 11 RA 01 das „9-Euro-Ticket“ in „vollen Zügen“: Mit ihrem Klassenlehrer, Herrn Groß, waren die auszubildenden Rechtsanwalts- (und Notar-)fachangestellten in Köln. Ziel war das „EL-DE“-Haus in der Kölner Innenstadt, wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Benannt ist das Gebäude nach den Initialen seines Bauherrn Leopold Dahmen, das der Goldwaren- und Uhrengroßhändler mit seiner Familie bewohnte.

Das „EL-DE“-Haus am Kölner Appellhofplatz

Das Haus wurde im Sommer 1935 von der Gehei­men Staatspolizei (Gestapo) beschlagnahmt und umgebaut. In den ursprünglichen Wohnräumen wurden Büros und in einem von zwei Kellerge­schossen das Hausgefängnis mit zehn Zellen ein­gerichtet. Bis zum März 1945, nur wenige Tage vor dem Einmarsch der US-amerikanischen Truppen, war das Gebäude die Kölner Gestapo-Zentrale. Eine Ironie der Geschichte ist, dass ausgerechnet das „EL-DE“-Haus den Krieg überdauert hat, während die meisten Gebäude in der näheren Umgebung zerstört wurden.

In den Zellenwänden sind rund 1800 Inschriften und Zeichnungen von Gefangenen erhalten. Sie wurden mit Bleistift, Kreide und Lippenstift geschrieben oder auch mit Fingernägeln eingeritzt. Im Innenhof des Gebäudekomplexes wurden mehrere Hundert Inhaftierte hingerichtet.

Beängstigend: Haftzelle mit Wandinschriften Inhaftierter

Ab 1981 wurde das Gebäude nach baulichen Veränderungen zur „Gedenkstätte Gestapogefängnis“ umgebaut und dient heute als „NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln“. Die Dauerausstellung im „EL-DE“-Haus informiert über die Geschichte Kölns in der Zeit des Nationalsozialismus.

Text- und Bildquelle: https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/

Die Klasse 11 RA 01 vor dem Kölner Dom …

… und vor dem „EL-DE“-Haus