Musikalische Lesung „Dass ein gutes Deutschland blühe …“ berührt Schüler/-innen sowie Lehrkräfte an den KSM
Mit einer eindrucksvollen musikalischen Lesung erinnerten der Schauspieler Roman Knižka und das Ensemble OPUS 45 am 3. November 2025 an den Kaufmännischen Schulen der Universitätsstadt Marburg an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren.
Unter dem Titel „Dass ein gutes Deutschland blühe …“ widmete sich die Veranstaltung in der Aula der Schule dem Leben in den Jahren nach Kriegsende – von 1945 bis 1949 – und setzte dabei einen besonderen Fokus auf die Situation in Marburg um 1945. Die Schüler/-innen der 12. und 13. Jahrgangsstufe des Beruflichen Gymnasiums zusammen mit ihren Lehrkräften schienen sichtlich ergriffen von dieser eindringlichen Zeitreise.
Die von Kathrin Liebhäuser dramaturgisch konzipierte Veranstaltung verband Literatur und Musik zu einer besonderen Rückschau in die unmittelbare Nachkriegszeit. Roman Knižka las Texte von Bertolt Brecht, Wolfgang Borchert, Ruth Andreas-Friedrich, Stig Dagerman, Nelly Sachs und der US-Fotoreporterin Margaret Bourke-White. Sie alle beschrieben aus unterschiedlichen Perspektiven die Zerrissenheit und den schwierigen Neubeginn nach dem Zusammenbruch des „Dritten Reiches“ und der Stunde Null.
Knižka überzeugte mit einer eindringlichen, klaren Sprache und einer emotionalen Tiefe, die den Zuhörern/-innen die Wucht der Texte unmittelbar spüren ließ.
Für die musikalische Begleitung sorgte das Bläserquintett OPUS 45, das mit Werken von Ludwig van Beethoven, Hanns Eisler, Jacques Ibert, Karl Amadeus Hartmann, György Ligeti, Dmitri Schostakowitsch und Richard Strauß die emotionale Bandbreite dieser Epoche einfing. Zwischen leisen, melancholischen Klängen und aufrüttelnden Tönen entstand ein eindrucksvoller Dialog zwischen Wort und Musik, der eine einzigartige Stimmung in die Aula der KSM brachte.
Neben den literarischen und musikalischen Beiträgen wurden auch historische Bezüge zu Marburg im Jahr 1945 hergestellt, was die Zuhörenden nochmals näher an das Geschehene heranbrachte. Zeitdokumente und Berichte zeichneten ein Bild vom Alltag in einer Stadt, die den Krieg vergleichsweise unversehrt überstanden hatte, sich aber dennoch den Herausforderungen der Nachkriegszeit stellen musste.
Nach rund 100 Minuten endete die Veranstaltung mit einem großen Applaus. Der Schauspieler Roman Knižka, der aus vielen Fernsehformaten bekannt ist, blieb noch zu Gesprächen mit den Schülern/-innen und ihren Lehrkräften in der Aula der Schule und gemeinsam ließ man die Veranstaltung Revue passieren.
