Methodenvielfalt im Englischunterricht an den KSM durch Schüleraustausch mit Dänemark
Eine Woche lang hatten die Schüler der Stufe 12 des Beruflichen Gymnasiums Zeit, ihre Englischkenntnisse praktisch anzuwenden und neue Methoden zu erproben. Marburg ist eine Märchenstadt und so kamen die Schüler auf die Idee, einige bekannte Märchen der Brüder Grimm zu modernisieren. Dazu mussten sie die Geschichten für ihre Gäste aus Dänemark ins Englische übersetzen. Im Anschluss daran entwickelten die Schüler moderne Versionen der Märchen. So wurde aus Cinderella Tinderella, denn heutzutage sieht Frau den Prinzen nicht zuerst auf einem großen Fest, sondern auf Tinder. Die Fähigkeit, sich in der Fremdsprache zu verständigen und englischsprachige Texte zu schreiben, war auch für die folgenden Projektschritte nötig. Die Schüler entwickelten szenische Ideen, erstellten dazu Skizzen und fotografierten die gewünschten Spielszenen. Für Snowwhite und Hansel und Grete wurden Bilder im Wald gemacht, für Rumpelstilzchen auf dem Parkplatz, für Rapunzel auf dem Marburger Schloss. Die fertigen Fotos wurden mit dem Programm Comic Life bearbeitet. Die Schüler verfremdeten die Bilder zu Comicszenen und erstellten passende englischsprachige Sprechblasen und Erklärungstexte. Den Abschluss bildete ein Wettbewerb. Jede Gruppe stellte ihren Arbeitsprozess vor und zeigte den dabei geschaffenen Comic. Dazu präsentierten die Schüler die Texte ihrer Comicfiguren– alles natürlich in der Fremdsprache. Jede Darbietung wurde wie beim Eiskunstlaufen von den anderen Gruppen mit einer Punktzahl zwischen Null und Zehn bewertet. Den Sieg errang die Gruppe, deren Mitglieder mit ihrer Geschichte die meisten Lacher auf ihre Seite gebracht hatten.
Der Austausch war die dritte Begegnung zwischen Schülern des Beruflichen Gymnasiums der Kaufmännischen Schulen und der Salling Efterskole. Die Partnerschule ist ein privates Internat mit ca. 170 Schülern und liegt in einer ländlichen Umgebung im Norden Dänemarks. Die Schüler besuchen die Schule für 1 Jahr, um sich beruflich zu orientieren, die Persönlichkeit weiterzuentwickeln und sich auf weiterführende Ausbildungen vorzubereiten. Verena Engel und Yvonne Zander, die als Englischlehrerinnen den Austausch initiiert haben, sind begeistert über die Fortschritte, die ihre Schüler durch den Austausch machen. Und darüber hinaus, so Engel und Zander, passiere so viel in der Persönlichkeitsentwicklung. So sei ein Mädchen, das sie in Dänemark eher als schüchterne Außenseiterin erlebt hatten, in Marburg richtig aufgetaut und die deutschen Lehrkräfte hätten sie am liebsten dabehalten.