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Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Bewerbung? Wie wichtig ist eine ansprechende Bewerbungsmappe? Und was erwarten Ausbildungsbetriebe überhaupt von ihren Auszubildenden?

Diesen und vielen weiteren wichtigen Fragen widmete sich eine Podiumsdiskussion mit Ausbildungsbetrieben und Schülern der Kaufmännischen Schulen. Organisiert und moderiert wurde sie durch den Förderverein der KSM, vertreten durch seinen ersten Vorsitzenden Sören Widdrus und die zweite Vorsitzende Antje Henschel. Weil der Austausch zwischen Schülern, Betrieben und Lehrern für alle lohnenswert ist, hat sich die Veranstaltung mittlerweile etabliert und wurde nun bereits zum dreizehnten Mal durchgeführt.

Die Schüler der 12. Klasse des Beruflichen Gymnasiums und der 11. Klasse der Fachoberschule haben noch rund eineinhalb Jahre Zeit bis zu ihren Abschlussprüfungen. Eine lange Zeit also. Deshalb haben sich die wenigsten bisher Gedanken über ihre berufliche Zukunft gemacht.

Im Rahmen der Veranstaltung sahen sich die Schüler Vertretern verschiedener Ausbildungsbetriebe aus der Region gegenüber wie Viessmann, Pharmaserv, DAK, tegut, Osborn oder der Sparkasse. Die Betriebe formulierten ihre Erwartungen an die zukünftigen Auszubildenden und vermittelten ein realistisches Bild von den Anforderungen in verschiedenen Lehrberufen. Dabei können ihre Einschätzungen durchaus als repräsentativ gelten, denn die geladenen Experten stellen zusammen genommen über 100 Lehrstellen in der Region zur Verfügung. Ganz anfassbar und offen beantworteten sie verschiedenste Schülerfragen und gaben Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung. So wird es den ein oder anderen verwundert haben, dass ein Bankkaufmann zwar rechnen können sollte, für einen Ausbildungsplatz aber nicht unbedingt die Mathenote ausschlaggebend sei. Viel wichtiger als die Noten in einzelnen Fächern sei eine interessante Persönlichkeit, so Ulrike Ebel von der Abteilung Aus- und Fortbildung der Sparkasse Marburg-Biedenkopf. Außerdem könne man potentielle Arbeitgeber mit sozialen Engagement, einem Ehrenamt oder der Tätigkeit in einem Verein viel aussagekräftiger von wichtigen Schlüsselqualifikationen wie Teamgeist, Kooperationsbereitschaft und Engagement überzeugen als durch leere Worte auf einem Bewerbungsschreiben. Ein schönes Foto mit Ausstrahlung, kein biometrisches Passbild, helfe außerdem, sich ein Bild von der ganzen Persönlichkeit des Bewerbers zu machen.

Michaela Theiss von der Firma Osborn warnt außerdem davor, zu bereitwillig persönliche Informationen in sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter und Co. zu veröffentlichen. Auch wenn die Mitgliedschaft in sozialen Netzwerken für sich genommen kein Ausschlusskriterium für eine erfolgreiche Bewerbung ist, passen aber das neueste Partyfoto oder Details aus dem Privatleben nicht zu dem Bild, das der Arbeitgeber von zukünftigen Auszubildenden haben möchte.

Schließlich erhöht aber auch eine langfristige Vorbereitung die Erfolgsaussichten: Weil es bei den meisten Ausbildungsbetrieben üblich ist, Ausbildungsverträge bereits ein Jahr im Voraus abzuschließen, wird es also höchste Zeit, sich über eine passende Lehrstelle Gedanken zu machen. Dabei sollte man aber auch die Schule nicht vernachlässigen, denn schon bald gibt es Halbjahreszeugnisse, die dann der Bewerbung beigelegt werden müssen!